Ludlum Robert by Der Prometheus-Verrat

Ludlum Robert by Der Prometheus-Verrat

Autor:Der Prometheus-Verrat [Prometheus-Verrat, Der]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-07-08T12:12:16+00:00


Fünfundzwanzigstes Kapitel

Nicholas«, sagte sie und kam näher. Er konnte sie jetzt deutlich erkennen. Es war Elena, nach wie vor von atemberaubender Schönheit, doch sie hatte sich verändert: Ihr Gesicht war hagerer geworden, markanter, was die Augen noch größer erscheinen ließ. Sie wirkte ängstlich, wenngleich ihre Stimme nüchtern und sachlich klang. »Es ist so viel Zeit vergangen. Du bist älter geworden.«

Bryson nickte und rang sich ein heiseres »Danke« ab. Jemand reichte ihm Wasser in einer Schnabeltasse aus Plastik. Er leerte sie bis auf den letzten Tropfen und reichte die Tasse zurück. Die Krankenschwester schenkte nach. Er trank gierig und dankbar. Elena saß dicht neben dem Bett auf einem Stuhl. »Wir haben uns viel zu sagen«, meinte sie plötzlich.

»Ja«, antwortete er. Sein Hals war rau; das Sprechen tat ihm weh. »Es… es gibt viel zu bereden, Elena. Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.«

»Aber die Zeit drängt«, entgegnete sie in geschäftsmäßigem Tonfall.

Keine Zeit. Ihre Worte hallten in seinem Kopf wider. Keine Zeit? In den letzten fünf Jahren hatte er jede Menge Zeit gehabt, Zeit zum Grübeln und Grämen.

Sie fuhr fort: »Du musst uns alles sagen, was du weißt. Alles über Prometheus. Alles, was uns helfen könnte, deren kryptografische Schranken zu knacken.«

Er sah sie verwundert an. Hatte er richtig gehört? Prometheus. Kryptografie? Sie war fünf Jahre von der Bildfläche verschwunden und wollte jetzt ausgerechnet über Kryptografie mit ihm reden?

»Ich will wissen, wo du gesteckt hast«, raunte Bryson. »Warum du verschwunden bist.«

»Nicholas«, antwortete sie kurz angebunden. »Ted sagt, du hättest den Schlüssel aus Jacques Arnauds Satellitentelefon. Wo ist er?«

»Hab ich ihn? Wann hab ich ihm das gesagt?«

»Im Flugzeug«, antwortete Waller. »Schon vergessen? Du sagtest, du hättest eine Disk oder einen Chip. Aus Arnauds Privatbüro, mitgenommen oder kopiert. Du hast dich nicht gerade klar ausgedrückt. Nein, wir haben dir keine Drogen verabreicht. Trotzdem hast du ein bisschen deliriert, das muss ich zugeben.«

»Wo bin ich?«

»In der französischen Dordogne, in einer Einrichtung des Direktorats. Durch den Schlauch in deinem Arm läuft nur eine Lösung, die dich vorm Austrocknen und vor Infektionen schützt.«

»In einer Einrichtung des…«

»In unserem Hauptquartier. Wir mussten hierher umziehen. Die Zentrale in Washington war nicht mehr sicher. Wir mussten das Land verlassen, um weiterhin unsere Arbeit tun zu können.«

»Was wollt ihr von mir?«

»Alles, was du weißt, und das möglichst schnell«, sagte Elena. »Wenn wir richtig gerechnet haben, bleiben uns nur noch wenige Tage, wenn überhaupt.«

»Bevor was passiert?«

»Bevor Premetheus das Ruder übernimmt«, sagte Waller.

»Wer ist Prometheus?«

»Die Frage lautet: Was ist Prometheus. Und darauf haben wir keine Antwort. Deshalb brauchen wir diesen Kryptochip.«

»Und ich will wissen, was passiert ist!«, brüllte Bryson und stöhnte sogleich vor Schmerzen auf. Ihm war, als zerrisse es ihm die Kehle. »Mit dir, Elena! Wohin bist du gegangen? Warum bist du gegangen?«

Sie hatte die Lippen fest aufeinander gepresst, und er sah, dass sie sich von ihrer Linie nicht würde abbringen lassen. »Nick, bitte lass uns über die persönlichen Dinge ein anderes Mal reden. Uns bleibt wirklich nicht viel Zeit…«

»Was war ich für dich?«, fragte er. »Unsere Ehe, unser gemeinsames Leben… was hat dir



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